Vom Familienbetrieb zum Hidden Champion
Mit Elektronik bestückte Schaltschränke der ATR Industrie-Elektronik GmbH steuern weltweit Maschinen, Kühltheken und Ampeln. Das Krefelder High-Tech-Unternehmen lockt mit attraktiven Arbeitsplätzen und glänzenden Ausbildungs- und Berufsperspektiven.
ATR-Geschäftsführer Timo Amels ist sichtlich stolz auf das, was er und seine Mitarbeiter aus dem einstigen Familienbetrieb mit Wurzeln in Viersen gemacht haben. Der Spezialist für den Schaltschrankbau aus Krefeld hat sich still und heimlich zu einem Hidden Champion und Global Player mit Weltgeltung entwickelt.
Die Reputation wird deutlich an der UL-Lizenz für den nordamerikanischen Markt. UL steht für Underwriters Laboratories, eine Art obere TÜV-Behörde. Für ATR bedeutet das, dass nicht jeder an US-Firmen gelieferte Schaltschrank einzeln zertifiziert und freigegeben werden muss. Stattdessen werden die hohen Standards direkt in der deutschen Fertigung umgesetzt und die Produkte mit dem Prüfzeichen versehen. Der Mehraufwand an Zeit und Kosten für die UL-geprüfte Technik im Krefelder Betrieb an der Siempelkampstraße lohnt sich schon deshalb, weil das aufwändige Prüfverfahren vor Ort beim Anwender mit dem Risiko der Nichtzulassung entfällt. “Vor allem profitieren unsere Kunden aber von unserem Knowhow mit einem hohen Maß an Qualität und Sicherheit”, betont Amels. “Schließlich ist die Elektronik Herz und Hirn und der Schaltschrank damit das zentrale Nervensystem jeder modernen Produktionsanlage”. Steht diese still, kann der Ausfall Millionen kosten. Als sich die Siempelkamp-Gruppe auf die Suche nach einer Tochtergesellschaft begab, die die elektronischen Steuerungen für ihre weltweit vertriebenen Produktionsanlagen im Maschinenbau selbst fertigen konnte, bot sich ATR geradezu an. Seit 1988 gehört der Schaltschrankspezialist zur Gruppe, seit 2007 ist er auf dem Krefelder Firmengelände zu Hause. „Ein guter Teil der Aufträge kommt aus der Siempelkamp-Gruppe, der Rest aus aller Welt“, sagt Fertigungsleiter Stephan Rabsch. Und nennt Beispiele: „Branchenschwerpunkte sind Schaltschränke für Fertigungsanlagen für die Holzwerkstoffe, für Kaltwalzanlagen und Metallpressen oder auch für Extruder, Kühltheken und Solaranlagen.“
Eine Extra-Schicht für Besucher
„Die Teilnahme an der Langen Nacht der Industrie ist für ATR schon liebgewordene Tradition“, sagt Prokuristin Stefani Stampe. „Rund ein Drittel unserer 75 Mitarbeiter präsentiert in einer einmaligen Spätschicht unsere attraktiven Arbeitsplätze für technisch interessierte Menschen.“ Dabei geben Techniker, Elektriker, Elektroniker und auch einige der neun Auszubildenden in den technischen Berufen einen Einblick hinter die Kulissen des Schaltschrankbaus und den Arbeitsalltag. „Unsere Mitarbeiter gestalten das Besuchsprogramm, partnerschaftlich ergänzt durch Beschäftigte von Siemens, unserem Hauptlieferanten für Steuerungen und Elektronikkomponenten.“
Zur Auflockerung wird Elektronik außerdem durch anschauliche Beispiele aus dem Alltag erlebbar gemacht. Zwei Busse fahren ATR im Wechsel mit Andritz Küsters am 6. Oktober an. „ATR nutzt die Gelegenheit gerne, um den Besuchern ein guter Gastgeber zu sein“, wirbt Stampe. „Der ein oder andere frühere Teilnehmer arbeitet heute bei uns. Stellenangebote gibt es auch online: www.atrie.de.
Autor: Wolfhard Petzold
Quelle: Spannende Blicke hinter die Werkstore – Sonderbeilage der Rheinischen Post zur Langen Nacht der Industrie am 11.10.18.